Zu wenig gespendete Organe im Saarland

DSO-Region Mitte und vdek rufen gemeinsam zur Organspende auf

Weiterhin mangelt es im Saarland an Spenderorganen. Zwar gibt es wie auch bundesweit einen leichten Anstieg der Organspendezahlen im Land, auf Grund der geringen Zahlen lässt sich daraus allerdings kein Trend ablesen. Im ersten Halbjahr 2015 wurden sieben Personen nach ihrem Tod zum Organspender, 2014 waren es in der ersten Jahreshälfte sechs Saarländer. Auch die Anzahl der gespendeten Organe erhöhte sich im Zeitraum Januar bis Juni 2015 leicht: Während 2014 noch 21 Organe entnommen und transplantiert werden konnten, wurden in diesem Jahr nur 24 Organe gespendet.

„Diese Stagnation ist besorgniserregend“, erklären die neue Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Region Mitte, PD Dr. Ana Paula Barreiros, und der Leiter der Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) im Saarland, Martin Schneider. „Denn noch immer sterben in Deutschland jährlich etwa 1.000 Patienten, denen mit einer Organspende hätte geholfen werden können.“ Im Saarland warten rund 100 Personen auf ein Spenderorgan. Deutschlandweit hoffen mehr als 10.000 schwer kranke Menschen auf die Transplantation eines Organs.

„Organspende braucht Sicherheit und Transparenz“, betont die Geschäftsführende Ärztin der DSO. Deshalb widmet sich die DSO mit höchster Sorgfalt und größtem Verantwortungsbewusstsein ihrer Aufgabe, ein geschenktes Organ in höchstmöglicher Qualität an den entsprechenden Empfänger weiterzugeben. „Und dies tun wir“, so Barreiros, „mit Würde und Wertschätzung gegenüber den Spendern und ihren Angehörigen.“ Wünschenswert sei, dass sich noch mehr Menschen im Saarland mit dem Thema Organspende auseinandersetzten.

Auch die Ersatzkassen setzen sich für mehr Informationen zur Organspende ein. „Die Entscheidung für oder gegen eine mögliche Spende von Organen ist eine sehr persönliche“, ergänzt vdek-Leiter Schneider. „Jeder sollte für sich klären, ob und in welcher Form er nach seinem Tod zur Organspende bereit ist. Die Ersatzkassen nehmen ihren Auftrag, über das Thema aufzuklären, sehr ernst und unterstützen ihre Versicherten aktiv bei der Entscheidungsfindung.“ Der vdek hat dazu einen Fragen-und Antwortkatalog veröffentlicht, der alle wichtigen Fragen rund um das Thema Organspende beantwortet. Interessierte können den Katalog kostenlos auf der Webseite des vdek unter http://www.vdek.com herunterladen.

Zum Hintergrund: Seit drei Jahren gilt das Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung. Demnach müssen die Krankenkassen alle Versicherten ab 16 Jahren über die Organspende informieren und sie regelmäßig auffordern, in einer persönlichen Erklärung anzugeben, ob sie einer Organ- bzw. Gewebespende zustimmen, nicht zustimmen oder sich nicht erklären möchten. Die Erklärung ist freiwillig und kann vom Versicherten auf dem Organspendeausweis dokumentiert werden. Die Entscheidung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht gespeichert und kann vom Versicherten jederzeit geändert werden.

 

 

Die Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß Transplantationsgesetz (TPG) und bietet den rund 1.300 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Dienstleistungen bei den Abläufen der Organspende an. Dazu gehören die organisatorische Unterstützung zur Durchführung der Feststellung des Todes durch irreversiblen Ausfall der Gesamtfunktionen des Gehirns, die Teilnahme am Gespräch mit den Angehörigen, die medizinischen Maßnahmen zur Erhaltung von Organen und zum Schutz der Organempfänger sowie die Koordinierung der Organentnahme und des Transports der Organe zum Transplantationszentrum. Im Saarland betreut das DSO-Team insgesamt 21 Krankenhäuser und unterstützt diese auch durch medizinische Fortbildungen von pflegerischem und medizinischem Personal.

Kontakt

Angela Legrum
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Saarland

Tel.: 06 81 / 9 26 71 - 17
E-Mail: angela.legrum@vdek.com