Sepsis, umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt, ist eine hochgefährliche Erkrankung. Mit rund 85.000 Todesfällen pro Jahr ist Sepsis inzwischen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Überlebende haben oft mit dramatischen Folgeschäden zu kämpfen. Viele dieser Todesfälle und Spätfolgen gelten als vermeidbar. Denn die Erkrankung wird von Betroffenen und selbst von medizinischem Personal oft zu spät erkannt. Dabei ist Sepsis ein Notfall, wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall, und es zählt jede Minute!
Die am 16. Februar 2021 gestartete und vom vdek nachdrücklich unterstützte Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ setzt hier an. Partner der Kampagne sind das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sepsis-Stiftung, der Sepsisdialog der Universitätsmedizin Greifswald und die Deutsche Sepsis-Hilfe. Ziel ist es, über die Gefahren einer Sepsis aufzuklären und die typischen Warnzeichen sowohl in der Bevölkerung als auch bei medizinischem Personal bekannter zu machen.
Nahezu jede Infektionskrankheit und fast jeder Krankheitserreger kann zur Sepsis führen, das gilt auch für Grippe oder Corona. Umso wichtiger ist es, dass jeder die typischen Warnzeichen erkennt. Denn bei einer Sepsis zählt jede Minute.
Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Saarland
Wie erkenne ich eine Sepsis? Welche Präventionsmaßnahmen gibt es? Und wie kann ich mich dagegen schützen? Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Blutvergiftung finden Sie in diesem Präventionsflyer.
Neu: "Deutschland erkennt Sepsis" - Aufklärungsvideos für pflegende Angehörige
Pflegebedürftige sind besonders gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken. Aufklärungsvideos für pflegende Angehörige sind daher der neueste Baustein der Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“. Acht speziell auf die Pflege von Familienangehörigen zugeschnittene Schulungsvideos sensibilisieren dafür, die Anzeichen einer Sepsis bei pflegebedürftigen Menschen zu erkennen und geben Handlungsempfehlungen für den Ernstfall. Die Videos wurden am 25. April 2023 im Rahmen einer Hybrid-Pressekonferenz vorgestellt und können im vdek-Pflegelotsen aufgerufen werden.
Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS), fordert:
„Angesichts der immensen Zahl an vermeidbaren Todesfällen durch Sepsis ist die Finanzierung einer Aufklärungskampagne zur Vorbeugung und Früherkennung von Sepsis durch einen Sonderetat des Bundestags, analog zu sexuell übertragbaren Krankheiten, unerlässlich. Wir haben mit der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis zusammen mit den Partnern viel erreicht, aber zur Vermeidung einer gefährlichen Krankheit, die jeden von uns jederzeit treffen kann, kann nicht genug getan werden. Ein Sonderetat des Bundestages bietet zum einen eine gesamtgesellschaftliche Bühne und unterstützt zum anderen das Ziel, vermeidbare Todesfälle durch Sepsis zu verhindern.“
Gerade Pflegebedürftige haben ein erhöhtes Risiko, eine Sepsis zu erleiden. Jährlich sterben in Deutschland mehr als 85.000 Menschen an einer Sepsis, ein großer Teil der Todesfälle gilt als vermeidbar. Was häufig fehlt, ist das Wissen um die Gefahren der Erkrankung. Denn je früher eine Sepsis erkannt wird, umso höher sind die Überlebenschancen. Aus diesem Grund haben die Kampagnenpartner bereits 2021 #DeutschlandErkenntSepsis ins Leben gerufen und jetzt durch die Schulungsvideos weiter ausgebaut. » Lesen
Da Pflegebedürftige ein besonders hohes Risiko für eine Sepsis haben, sollten Pflegekräfte gezielt über die Risiken und Symptome der Krankheit aufgeklärt werden, um so im Austausch mit Pflegebedürftigen und Angehörigen auf das Risiko hinweisen zu können. » Lesen
Die Ersatzkassen unterstützen die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis im Saarland
...weil die Anzeichen einer Sepsis häufig den Symptomen harmloser Infektionen ähneln und deshalb zu spät erkannt werden. Eine verstärkte Aufklärung kann Leben retten."
Jürgen Günther, Vorsitzender des Landesausschusses und Leiter der DAK-Gesundheit Landesvertretung Saarland
... ich als pflegende Angehörige möchte, dass Menschen in ähnlichen Lebenslagen auch über die Symptome einer Sepsis Bescheid wissen. Nur so können wir unsere Lieben schützen.“
Julia Harenz, MdL
SPD-Fraktion im Landtag des Saarlandes
... es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt und noch heute die Mehrheit aller Todesfälle vermeidbar gewesen wäre. Leben ist schützenswert, daher befürworte ich die Kampagne."
Holger Wilhelm, Vorsitzender der Saarländischen Pflegegesellschaft
Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Notfall, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, der jeden treffen kann und oft zu spät erkannt wird. Jährlich sterben etwa 85.000 Menschen in Deutschland an einer Sepsis, Überlebende erleiden häufig schwere Folgeschäden. Damit ist eine Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Dabei wären viele Todesfälle sowie Spätfolgen – von Amputationen bis zu chronischer Erschöpfung und Depression - vermeidbar. Daher möchte die Kampagne "Deutschland erkennt Sepsis" gezielt die Öffentlichkeit und medizinisches Personal für die Symptome einer Sepsis sensibilisieren. Alle Materialien und weitere Informationen zum Thema Sepsis sind auf der Homepage https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/ abrufbar. » Lesen
Sepsis, umgangssprachlich oft auch Blutvergiftung genannt, kann jeden treffen. Jährlich sterben allein in Deutschland etwa 85.000 Menschen an einer Sepsis, wer die Krankheit übersteht, leidet oft an schweren Folgeschäden. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist die frühe Erkennung.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) hat die Handlungsempfehlung "Sepsis geht alle an!" für Ärzte, Pflegekräfte und Angehörige anderer Gesundheitsberufe aufgelegt. In dieser erhalten Ärzte und medizinische Fachkräfte praxisnahe Hinweise, wie Sepsis, umgangssprachlich Blutvergiftung, zukünftig schneller erkannt werden kann.