Gesundheit und Pflege

Das Saarland hat die Wahl – viele „Baustellen“ müssen zeitnah angegangen werden

Saarland

Wesentliche Stellschrauben in der Gesundheits- und in der Pflegepolitik werden auch auf der Landesebene gedreht. Daher ist es wichtig, dass die Saarländerinnen und Saarländer sich informieren und am 27.03.2022 eine Wahl treffen! Die Ersatzkassen haben sich zu vielen zentralen Fragen bereits positioniert.

Saarländische Krankenhauslandschaft weiterentwickeln

Schon lange fordern die Ersatzkassen eine mutigere Krankenhauspolitik im Saarland. Auch wenn einige Weichen schon richtig gestellt sind, muss die kommende Landesregierung den eingeschlagenen Weg konsequent fortführen. Aus Sicht der Ersatzkassen muss die Qualität konsequent im Mittelpunkt der Krankenhausplanung stehen. Auf Bundesebene wurden hierfür bereits die Grundlagen geschaffen und mehr Qualitätsstandards, wie z. B. Mindestmengen und Personaluntergrenzen, eingeführt. Die Ersatzkassen und der vdek im Saarland wollen diesen Prozess auf Landesebene konstruktiv begleiten. Weitere Informationen zur Krankenhauslandschaft im Saarland auch in unserem Fokus zur stationären Versorgung.  

Versorgung mit innovativen Gesundheitsangeboten ergänzen

Es muss nicht immer ein Krankenhaus sein, viele Behandlungen und auch kleinere Eingriffe (ambulantes Operieren) können ambulant, also in der ärztlichen Praxis, durchgeführt werden. Medizinische Versorgungszentren (MVZ) oder auch Gesundheitszentren, die unterschiedliche Versorgungsformen an einer Stelle bündeln (sektorenübergreifend), sind gerade in ländlichen Gegenden geeignet, um die medizinische Versorgung auch in Zukunft in einer guten Qualität vorzuhalten und eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung zu sichern. Innovative Versorgungsansätze und ein weiterer Ausbau der Telemedizin bzw. digitaler Angebote, wie „Apps auf Rezept“, können die Versorgung zusätzlich ergänzen. Dass viele Patientinnen und Patienten ein digitales Angebot möchten und nutzen würden, hat sich auch durch die Corona-Pandemie bestätigt. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse einer FORSA-Umfrage im Auftrag des vdek zur Gesundheitsversorgung. Deshalb müssen die Digitalisierung und das Thema Patientensicherheit noch stärker auf die politische Agenda gesetzt werden – im Saarland und im Bund.

Prävention und Gesundheitsförderung gemeinsam gestalten

Seit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes sind durch Mittel der gesetzlichen Krankenkassen eine Vielzahl von Präventionsprojekten im Saarland entstanden. Dieses Angebot gilt es nun, gemeinsam und bedarfsgerecht auszubauen sowie eine umfassende Präventionsstrategie für das Saarland zu entwickeln. Dabei ist aus Sicht der Ersatzkassen eine stärkere Kooperation mit den zuständigen Ministerien und dem öffentlichen Gesundheitsdienst, als Bindeglied in die saarländischen Gemeinden, wünschenswert und notwendig.

Entlastung von Pflegebedürftigen und Angehörigen

Die Eigenanteile in der stationären Pflege im Saarland sind im letzten Jahr erneut um etwa 140 Euro pro Monat, auf nun 2.517 Euro, gestiegen. Die Ersatzkassen sehen die Entwicklung der Eigenanteile weiterhin mit Sorge. Sie bringt viele Pflegebedürftige an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit. Hier muss die Bundesregierung nach einer kleineren Entlastung zu Jahresbeginn dringend für weitere Entlastung sorgen. Aber auch vom Land brauchen Pflegebedürftige in den Pflegeheimen weitere Unterstützung. Die Ersatzkassen fordern daher, dass die zukünftige Landesregierung die Investitionskosten in den saarländischen Pflegeheimen vollständig trägt. Dies würde auf einen Schlag eine monatliche Entlastung von durchschnittlich 515 Euro für die Pflegebedürftigen mit sich bringen. Mehr zu der Entwicklung der Eigenanteile in der stationären Pflege im Saarland unter.