Prävention

Drei Fragen an den 1. Vorsitzenden von Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS) e. V. Michael Keck:

Michael Keck LV SAA

Zur Person: Michael Keck ist seit Ende 2019 1. Vorsitzender des Vereins Prävention und Gesundheit im Saarland e. V. (PuGiS). Neben seinem Ehrenamt im PuGiS-Vorstand ist Michael Keck hauptamtlich Leiter des Referates Ambulante Versorgung in der vdek-Landesvertretung Saarland. 

Corona hat alle Bereiche unserer Gesellschaft auf den Kopf gestellt, warum sollte gerade die Prävention und Gesundheitsförderung sich nach Corona neu in der Arbeit mit den Zielgruppen aufstellen?

Keck: Durch Corona hat sich vieles nachhaltig in unserem täglichen Leben verändert. Auch wenn wir uns derzeit noch mitten in der Pandemie befinden, können wir bereits jetzt erkennen, dass sich die Saarländer mehr für das Thema Gesundheit interessieren, als vor der Pandemie. Daher ist es wichtig, dieses momentane Interesse auch für die Gesundheitsförderung und die Prävention im Saarland zu nutzen und die Saarländer mit bedarfsgerechten Präventionsmaßnahmen anzusprechen. Der Verein Prävention und Gesundheit im Saarland e. V. (PuGiS) geht daher - seit der Pandemie im Frühjahr letzten Jahres - neue Wege, um die Saarländer auch im Lockdown zu informieren und sie dabei zu unterstützen gesünder zu leben.

Die Prävention wird digitaler: Welche digitalen Angebote hat PuGiS entwickelt und welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

Keck: In den unterschiedlichen Projekten des Vereins ist eine Vielzahl digitaler Angebote entstanden, die zielgruppenspezifisch gesundheitsförderliche Themen und Inhalte aufgreifen. Über „Wohnzimmer-Fitness“ bis hin zu digitalen Fachtagungen haben die Mitarbeiter von PuGiS im Laufe des Corona-Jahres 2020 viele unterschiedliche Formate entwickelt. Dabei haben sie festgestellt, dass durch einen digitalen, meist auch anonymen, Zugang, wie z.B. bei Onlinekursen im BZgA-Projekt Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung, Teile der vulnerablen Zielgruppen niedrigschwelliger erreicht werden können, als dies bei Präsenzveranstaltungen möglich wäre. Im Gegenzug kann aber ein anderer Teil der Zielgruppe, aufgrund mangelnder technischer Voraussetzungen, nicht erreicht werden. Auch ist eine bedarfsgerechte Anpassung der Angebote nicht möglich, da oftmals kein Feedback der Teilnehmer eingeholt werden kann.
Corona hat die Arbeit in der Gesundheitsförderung definitiv digitaler gemacht und dies wird auch noch der Pandemie nachwirken. Dennoch wird der direkte Kontakt, der Austausch mit der Zielgruppe und auch die Netzwerkarbeit, z. B. im Projekt «Das Saarland lebt gesund!», nie komplett durch digitale Angebote ersetzt werden können. Digitale Angebote werden aber die bisherige Arbeit des Vereins Prävention und Gesundheit im Saarland e. V. (PuGiS) auch künftig ergänzen.

Corona war und ist eine Herausforderung, welche Chancen sehen Sie aber im Hinblick auf die Gesundheitsförderung im Saarland?

Keck: Wie bereits eingangs geschildert ist das Thema „Gesundheit“ derzeit in aller Munde. Die Zeitungen sind tagtäglich voll mit Artikeln, die Ratschläge und Tipps zu gesundheitsbewusstem Verhalten in Corona-Zeiten geben. Wir wünschen uns gegenseitig, statt „einem schönen Wochenende“, „Bleib gesund!“.
Und genau hier liegt die Chance für die Prävention und Gesundheitsförderung im Saarland und PuGiS, eben dieses veränderte Bewusstsein für die eigene Gesundheit aufzugreifen und adressatengerechte Angebote zur Verfügung zu stellen. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist einen guten Mix aus Präsenz- und digitalen Angeboten vorzuhalten. 2020 mussten viele Angebote coronabedingt abgesagt werden oder über mehrere Monate hinweg pausieren. Seither hat PuGiS viele neue Formate entwickelt, damit dies nicht noch einmal passiert. Mit dem derzeitigen Angebot wird PuGiS einen wichtigen Beitrag für eine gesündere Lebensweise der Saarländer leisten. Davon bin ich überzeugt!

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1. Vorsitzender PuGiS e. V. und Referatsleiter Ambulante Versorgung vdek-Landesvertretung Saarland