Abrechnungsmanipulation im Gesundheitswesen: Einzelfälle konsequent ahnden!

Dresden, 3.4.2012 – Durch Fehlverhalten im Gesundheitswesen wird Jahr für Jahr die Versichertengemeinschaft finanziell geschädigt. Ein Ausschuss der Ersatzkassen in Sachsen geht gemeinsam Verdachtsfällen nach. Dessen Bilanz für 2011 liegt jetzt vor.

Danach hat der „Arbeitsausschuss zur Wahrnehmung der Aufgaben bei der Bekämpfung der Abrechnungsmanipulation“ 52 Fälle untersucht. Bei 36 Fällen bestätigte sich der Manipulationsverdacht. Gegen die Betroffenen wurde eine Vertragsstrafe verhängt bzw. Strafanzeige gestellt. Für drei Fälle waren die Prüfungen noch nicht abgeschlossen.

„Der überwiegende Teil der Leistungserbringer hält die vertraglichen Verpflichtungen ein und rechnet die erbrachten Leistungen sauber ab“, sagte Silke Heinke, Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). „Umso wichtiger ist es, Missetäter konsequent zur Verantwortung zu ziehen, weil ansonsten eine ganze Branche schnell in Verruf kommt und das Vertrauen der Versicherten Schaden nimmt. Wir ziehen hier mit den Verbänden auf Leistungserbringerseite an einem Strang.“

Die meisten Verfehlungen entfielen auf den Bereich der Heil- und Hilfsmittel. So rechnete eine Physiotherapeutin bestimmte Leistungen der Krankengymnastik ab, ohne die dafür notwendigen Fortbildungen absolviert zu haben. Den Zulassungsbescheid des vdek und das erforderliche Qualifikationszertifikat hatte sie gefälscht. Hier erging eine Strafanzeige.

Die größte Einzelsumme, 20.950 Euro, zahlte eine Apotheke. Insgesamt nahmen die Ersatzkassen 2011 fast 65.000 Euro ein. Weitaus höher sind jedoch die offenen Forderungen, die aufgrund der Weigerung der Leistungserbringer oder schwebender Ermittlungsverfahren noch nicht verbucht werden konnten.

„Wir erleben nach wie vor, dass aufgrund der Vielfalt möglichen Fehlverhaltens im Gesundheitswesen eine zeitnahe Bearbeitung der gemeldeten Verdachtsfälle bei den Ermittlungsbehörden noch nicht immer gewährleistet ist. Daher sollte es Ziel sein, Fachkenntnisse zur Beschleunigung der Fallbearbeitung bei der Staatsanwaltschaft zu zentralisieren.“, erklärte Silke Heinke abschließend.

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen (BARMER GEK, TK, DAK-Gesundheit, KKH-Allianz, HEK und hkk), die zusammen etwa 900.000 Menschen im Freistaat Sachsen versichern. Ihr Marktanteil liegt bei rund 24 Prozent.

 

Downloads

  Druckversion der Pressemitteilung


Kontakt

Dirk Bunzel
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: dirk.bunzel@vdek.com