Sächsischer Selbsthilfepreis 2016 vergeben

Erster Preis geht an Theaterprojekt aus Leipzig

Der „Sächsische Selbsthilfepreis der Ersatzkassen“ 2016 wurde heute in Dresden vergeben. Die Auszeichnung würdigt das herausragende Engagement der gesundheitsbezogenen Selbsthilfearbeit und will innovative Konzepte und Projekte befördern, die zum Nachahmen anregen.

Das Leipziger Theaterprojekt „Hier werden sie platziert“ erhielt den mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis. Für das Projekt schlossen sich mehrere Depressions-Selbsthilfegruppen zusammen. Unter professioneller Anleitung konzipierten Laien gemeinsam ein Theaterstück und führten es auf.

Der mit 2.000 Euro verbundene zweite Preis ging an die Selbsthilfegruppe „Kaiserschnittmamas“ aus Dresden. Die Gruppe gibt Betroffenen psychische Unterstützung, um Probleme bei ungewollten Kaiserschnittgeburten zu bewältigen. Sie versucht zugleich nach außen ein Tabuthema zu durchbrechen. Die Gruppe betreibt Öffentlichkeitsarbeit bei Gynäkologen, Hebammen und Kliniken.

Die Alzheimer Gesellschaft Radebeul – Meißner Land wurde mit dem
dritten Preis mit 1.000 Euro geehrt. Die Gruppe bezieht pflegende Angehörige und Betroffene in der Selbsthilfegruppenarbeit ein. Sie organisiert eine Telefonsprechstunde, Informationsangebote für Grundschulkinder und einen jährlichen Thementag.

Mit dem Sonderpreis „Junge Selbsthilfe“ und einem Preisgeld von 2.500 Euro wurde die Selbsthilfegruppe „Trockenrock“ aus Leipzig ausgezeichnet. Abseits von klassischen Gesprächskreisen angesiedelt, spricht das Projekt suchtabhängige junge Menschen an, die ansonsten schwer zur Selbsthilfe finden. Sie sollen über die Musik zu einem ausgewogenen Lebensgefühl finden.

Anerkennungspreise erhielten die Selbsthilfegruppe Blasenekstrophie / Epispadie aus Freital, die Vorsitzende des Dialyseverbandes Sachsen Frau Annegret Bresch, die Selbsthilfegruppe Dialysepatienten und Transplantierte aus Chemnitz e.V. sowie die Landesgruppe Sachsen der Deutschen Ilco e.V.

„Menschen finden in der Selbsthilfe gegenseitige Unterstützung, Orientierung und Rat“, betonte Silke Heinke, Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek). „Die Selbsthilfe ergänzt nicht nur die medizinische Versorgung. Sie ist auch ein Vorbild für das Zusammenleben unserer Gesellschaft.“

In Deutschland gibt es rund 50.000 Selbsthilfegruppen mit Gesundheitsbezug, davon über 1.000 Gruppen in Sachsen. Deren Tätigkeitsspektrum umfasst etwa 200 Krankheiten: Von A wie Allergie bis Z wie Zöliakie. Hinzu kommen körperliche und geistige Behinderungen, Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen.

Der „Sächsische Selbsthilfepreis der Ersatzkassen“ wurde in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen.

 

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleister aller sechs Ersatzkassen: Techniker Krankenkasse (TK), BARMER GEK, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, hkk -Handelskrankenkasse, HEK – Hanseatische Krankenkasse. Sie versichern zusammen mehr als 26 Millionen Menschen in Deutschland, davon 830.000 Menschen in Sachsen.

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com