Gesundheit von Pflegeheimbewohnern stärker fördern

Die Ersatzkassen und die Diakonie Stadtmission Dresden wollen die Gesundheit von Pflegeheimbewohnern noch stärker fördern. Spezielle Bewegungsangebote sollen Gesundheitspotentiale der alten Menschen aktivieren und ihr Wohlbefinden verbessern. Ein bis 2020 laufendes Modellprojekt, das am Mittwoch offiziell startete, erprobt mobilitätsfördernde Maßnahmen in Altenpflegeheimen der Diakonie Stadtmission Dresden in Dresden-Klotzsche und Dresden-Plauen.

„Wir alle wollen ein langes Leben, bei dem wir uns wohlfühlen,“ sagte die Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), Silke Heinke. “Mobilität ist eine Voraussetzung für Selbständigkeit, für sozialen Anschluss und damit für Zufriedenheit.“

Durch den Ausbau ambulanter Versorgungsmöglichkeiten leben Pflegebedürftige heute länger in der eigenen Wohnung. Der Umzug in ein Pflegeheim erfolgt immer später, die Heimbewohner sind weitaus pflegebedürftiger. Viele Bewohner sind multimorbide und dement. Mit dem Umzug in ein Pflegeheim werden die alten Menschen deutlich unbeweglicher. Während zu Hause noch kleinere hauswirtschaftliche Arbeiten wie die Zubereitung von Mahlzeiten oder der Gang zum Briefkasten für ein bisschen Bewegung sorgen, werden den Menschen im Heim viele Alltagsaktivitäten abgenommen. Altenpflegeheime sind zudem gut mit Hilfsmitteln ausgestattet. Viele Bewohner verbringen alleine aus Angst vor Stürzen mehr Zeit im Rollstuhl oder mit dem Rollator als unbedingt nötig.

„Nur wer sich bewegt, bewegt sich sicher. Bewegung zu vermeiden vergrößert die Gefahr von Stürzen“, betonte Prof. Dr. Kathrin Engel, Pflege und Qualitätsmanagerin Altenhilfe bei der Diakonie Stadtmission Dresden. „Wir sind gefordert, mobilitätsunterstützend zu pflegen und Hilfsmittel bewusster einzusetzen.“

Das Projekt sieht deshalb vor, Mitarbeiter zum Mobilitätserhalt und zur Mobilitätsförderung zu schulen. Dabei soll auf die Einschränkungen spezifischer Krankheiten besonders eingegangen werden. Es soll extra Angebote für die Heimbewohner geben, wie zur Entwöhnung vom Rollator oder ein spezielles Gleichgewichts- und Krafttraining für Menschen mit Sturzangst. Darüber hinaus soll etwa die Pflegeplanung angepasst werden. Um die Erkenntnisse des Projekts dauerhaft umzusetzen, sollen die Ergebnisse später in das Qualitätsmanagementsystem der Diakonie Stadtmission Dresden als Betreiber der Heime aufgenommen werden.

 

Hintergrund:

Mit dem Modellprojekt setzen die Ersatzkassen und der vdek ein Ziel des Präventionsgesetzes von 2015 um. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Pflegekassen den Pflegeeinrichtungen Angebote zur Gesundheitsförderung unterbreiten und sie bei der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen.

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com