vdek: Europa als Chance im Wettbewerb um optimale Gesundheitsversorgung sehen

Auf den zunehmenden Einfluss der Europäischen Union auf die Gesundheitsversorgung in den Mitgliedsstaaten hat der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) beim heutigen Neujahrsforum der sächsischen Landesvertretung in Dresden hingewiesen. Europäische Gesetzgebung und Rechtsprechung wirkten vermehrt auf die gesetzlichen Krankenkassen und das deutsche Gesundheitswesen ein. Zugleich biete Europa eine Chance im Wettbewerb der unterschiedlichen Lösungswege für eine optimale Versorgung.

Christian Zahn, stellvertretender Verbandsvorsitzender des vdek, sagte mit Blick auf den Prozess der europäische Integration: „Ich begrüße, dass die EU-Kommission herauszufinden versucht, wie viel Soziales gemeinsam geschaffen werden kann.“ Eine größere Angleichung der Gesundheitssysteme könne jedoch niemals bedeuten, dass ein Land seine Standards absenken müsse. Zahn schlug vor, im Diskurs zu erarbeiten, welche Standards zu erfüllen sind und wie diese erreicht werden können. Gemeinsame Zielvorgaben und gegenseitige, freiwillige Unterstützung in ausgewählten Fragestellungen böten sich dafür an. Als Beispiel nannte er eine stärkere europäische Kooperation bei den Verhandlungen der Arzneimittelpreise. „Dann erzielen wir europaweit bessere Preise, als wenn jeder in seinem „klein-klein“ weitermacht“, so der stellvertretende Verbandsvorsitzende.

Die Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen, Silke Heinke, betonte den gestiegen Einfluss Europas auf die Gesundheitsversorgung in Sachsen. Durch den zunehmenden Transitverkehr würden mehr Patienten anderer europäischer Staaten behandelt und entsprechende europäische Vorschriften an Bedeutung gewinnen. Auch hätten wettbewerbliche Regelungen des Europarechts Konsequenzen bei der Ausschreibung von rettungsdienstlichen Leistungen in Sachsen. Diese Entwicklung müssten regionale Akteure aufmerksamer als bisher beobachten, betonte Heinke „Gesundheitsversorgung findet überwiegend regional statt. Wir brauchen aber auch den Blick auf europäische Ebene, und wir müssen uns dort von Sachsen aus einbringen.“ Nur so ließe sich erreichen, dass die begonnene Europäisierung der Gesundheitspolitik nicht einseitig verordnet wird, sondern im Miteinander entsteht.

Bei dem alljährlichen Neujahrsforum der Ersatzkassen in Sachsen treffen sich Experten von Krankenhäusern, Krankenkassen, Vertragsärzten und Politik, um aktuelle Fragen der Gesundheitsversorgung zu diskutieren.

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com