Welt-Frühgeborenen-Tag am 17.11.2022

vdek-Landesvertretung Sachsen dankt denjenigen, die die Kleinsten der Kleinen bei ihrem zu frühen Start ins Leben unterstützen

Pro Jahr kommen in Deutschland 64.500 Babys zu früh auf die Welt. Um ihnen das Überleben zu ermöglichen, aber auch Spätfolgen und Entwicklungsstörungen zu reduzieren, müssen Frühchen umfassend versorgt werden. Für die medizinische Betreuung ist das eine große Herausforderung. Deshalb ist die Versorgung von zu früh geborenen Babys eine von sieben Behandlungen, zu denen es eine gesetzlich vorgegebene Mindestmenge gibt.

In den letzten Jahren sind die Überlebenschancen von Frühchen deutschlandweit deutlich gestiegen. Überlebte in den 90er Jahren nur jedes dritte Kind, das in der 23. bzw. 24. Schwangerschaftswoche geboren wurde, sind es heute schon 70 %. In Sachsen liegt das u. a. an der Weiterentwicklung neonataler Intensivmedizin, der sehr guten stationären Versorgung von Risikoschwangeren und Frühgeborenen und dem guten Auffangnetz für Eltern von Frühgeborenen wie bspw. der guten pädiatrischen Heilmittelversorgung, kinderärztlichen Versorgung oder auch der sozialmedizinischen Nachsorge.

„Der Welt-Frühgeborenen-Tag ist ein guter Anlass, unseren Dank all denjenigen auszusprechen, die sich in Sachsen um die Kleinsten der Kleinen bei ihrem zu frühen Start ins Leben kümmern. Dabei wollen wir auch diejenigen nicht vergessen, die die Eltern und Geschwister von Frühgeborenen ehrenamtlich begleiten und sie beispielsweise in Selbsthilfegruppen unterstützen“, sagt Silke Heinke, Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen.

Wichtige Rolle der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe

„Selbsthilfe ist wichtig, da sie die professionelle Gesundheitsversorgung auf wertvolle Weise ergänzt: Die Hilfe und gegenseitige Unterstützung von Menschen in ähnlichen Situationen hat große Akzeptanz bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Die Verbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen in Sachsen unterstützen die Selbsthilfe finanziell und geben ihnen dadurch Planungssicherheit“, so Heinke weiter.

Die gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen unterstützen und fördern seit vielen Jahren die Aktivitäten der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe durch immaterielle und finanzielle Hilfen im Sinne des § 20h SGB V. Dies gilt auch im Rahmen der Selbsthilfe für Angehörige von Frühgeborenen.

Hintergrund Mindestmengen

Ziel von Mindestmengen ist, dass die Behandlung nur von solchen Kliniken durchgeführt wird, deren Ärztinnen und Ärzte über ausreichend Erfahrung und Expertise verfügen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat für extrem kleine Frühgeborene (< 1.250 Gramm) die Mindestmenge seit dem 01.01.2021 von 14 auf 25 Frühgeborene pro Jahr und Klinik angehoben. Die Konzentration der Kliniklandschaft auf wenige Zentren führt dazu, dass Frühgeborene in erfahreneren Klinik behandelt werden. Laut internationaler Studienlage wird die Versorgung der Frühgeborenen dadurch verbessert und weniger Kinder sterben oder behalten schwere Schäden zurück.

Ein Perinatalzentrum ist eine Einrichtung zur Versorgung von Schwangeren sowie Früh- und Neugeborenen. Es gibt Perinatalzentren Level 1 und 2. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Spezialisierung, ihrer Ausstattung und des Personals. Die Qualität der Versorgung wird durch das Überleben, das Überleben ohne schwere Erkrankungen sowie über die klinische Erfahrung des Behandlungsteams abgebildet.

Sachsen ist hierfür insgesamt ein gutes Beispiel: Eine Konzentration auf wenige Level-1- (Uniklinikum Dresden, Uniklinikum Leipzig, Klinikum St. Georg Leipzig und Klinikum Chemnitz) sowie einige Level-2-Zentren (Städtisches Klinikum Dresden, DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein, Sana Kliniken Leipziger Land GmbH Borna, Helios Klinikum Aue, Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, Helios Vogtland-Klinikum Plauen) bietet hier eine gute Qualität und die Versorgung in der Fläche ist gewährleistet.

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com