Klima und Gesundheit - bedeutende gesundheitspolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts

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Der Klimawandel ist zweifellos die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Er bedroht nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden, letztendlich unsere Lebensgrundlage und somit unsere sichere Zukunft. Dabei sind alle anderen Themen sowie Akteure im Gesundheitswesen durch Klima und Gesundheit mitberührt, da es ein Querschnittsthema mit enormer Relevanz und hohem Einflussbereich ist. Klimaschutz und die Auswirkungen des Klimawandels im Gesundheitswesen sind längst keine Nischenthemen mehr, sondern stehen zunehmend im Zentrum aktueller Debatten.

Zahlreiche Verflechtungen von Klima & Gesundheit  

„Gesunder Planet, gesunde Menschen“ – dieser Leitspruch verdeutlicht die enge Verbindung zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz. Der Klimawandel sollte nicht mehr nur als Umweltproblem, sondern auch als bedeutende gesundheitspolitische Herausforderung betrachtet werden.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit sind vielfältig und weitreichend:

  • Häufigere Hitzewellen führen zu einer Zunahme von Herz- Kreislauferkrankungen und Hitzeschlägen.
  • Veränderte Niederschlagsmuster begünstigen die Ausbreitung von Infektionskrankheiten.
  • Extreme Wetterereignisse wie Stürme und Überschwemmungen gefährden nicht nur Leib und Leben, sondern auch die psychische Gesundheit.

Das Gesundheitswesen als Teil des Problems

Das Gesundheitswesen ist nicht nur Opfer, sondern auch Mitverursacher der Klimakrise. Schätzungen zufolge entfallen etwa 6 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen in Deutschland auf das Gesundheitswesen – das sind etwa 800 kg pro Kopf.

Der Gesundheitssektor verursacht damit mehr Schadstoffemissionen als der Flugverkehr. Besonders Krankenhäuser tragen als Hauptemittenten zu diesem beträchtlichen ökologischen Fußabdruck bei. Diese Erkenntnis mag zunächst ernüchternd sein, bietet aber auch eine große Chance.

Transformation als Chance

Klimaschutz ist der beste Gesundheitsschutz - deshalb braucht Gesundheit den Klimaschutz. Klima und Gesundheit müssen also zusammen gedacht werden.

Dafür sind Transformationsprozesse zwingend notwendig, um

  • zum einen den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu begegnen und 
  • zum anderen die Umweltbelastungen durch das Gesundheitssystem deutlich zu minimieren.

 

Klima & Gesundheit: "zusammen gedacht & gemacht"

Das Gesundheitssystem steht sinnbildlich für die Transformation, die in allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen notwendig ist.

Diese Transformation benötigt ein enges Zusammenwirken zwischen Bund, Ländern, Kommunen, Gesundheitseinrichtungen, Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft.Wir stehen vor der Aufgabe, ein komplexes, historisch gewachsenes System mit einer Vielzahl von Akteuren und ökonomischen Zwängen nachhaltig umzugestalten. Dabei müssen wir gleichzeitig den Herausforderungen des Fachkräftemangels, der demografischen Entwicklung und eben der Klimakrise begegnen. Wir stehen noch am Anfang dieser Transformation, aber die Zeit drängt. Es bedarf jetzt einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie inkl. einer Vernetzung in bestehenden und/oder neuen gemeinsamen Bündnissen.

Dabei verstehen sich die Ersatzkassen als aktiven Teil der Lösung, wenn es darum geht, das Gesundheitswesen nachhaltiger und klimabewusster zu gestalten.

vdek-Neujahrsforum 2025 rückt Zusammenhänge zwischen Klima & Gesundheit in Blickpunkt

Diagramm eines Herzschlags aus grünen Bäumen

Am 10. Januar 2025 veranstaltete die vdek-Landesvertretung Sachsen das diesjährige Neujahrsforum unter dem Titel "(Klima-)Wandel im Gesundheitswesen: Welches (Um-)Denken braucht es für die Zukunft?". Unter Beteiligung von rund 130 Teilnehmenden wurden intensiv u.a. folgende Fragen diskutiert: Wie kann es funktionieren, Klima und Gesundheit künftig (noch mehr) zusammen zu denken? Welche Ansatzpunkte für Klimaanpassung bzw. zur Verhinderung des Fortschreitens des Klimawandels gibt es im sächsischen Gesundheitssektor bereits? Welche Strategien haben sich als vielversprechend erwiesen, um unser Gesundheitssystem auch in Zukunft klimaresilient zu gestalten?

Pressemitteilung zum vdek-Neujahrsforum 2025 vom 10.01.2025 zum Download (Klima-)Wandel im Gesundheitswesen: Welches (Um-)Denken braucht es für die Zukunft?

Nachhaltigkeit im Fokus: vdek und Ersatzkassen wollen bis 2030 klimaneutral werden

Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) am 8. Dezember 2022 haben die gewählten Vertreter der Versicherten und Arbeitgeber der Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, hkk Krankenkasse, HEK – Hanseatische Krankenkasse) eine Resolution zum Thema „Klima und Gesundheit zusammen denken“ verabschiedet. Darin setzen sich der vdek und seine Mitgliedskassen insbesondere für eine klimaneutrale Gestaltung des Gesundheitswesens in absehbarer Zeit ein.  

Dabei geht es dem vdek und den Ersatzkassen um solidarisches Handeln. Ausgehend vom eigenen ökologischen Fußabdruck haben sie bereits Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen und Ressourcenverbrauch, wie zum Beispiel die Umsetzung von Energiesparkonzepten, die Umstellung auf Ökostrom oder auch die verstärkte Digitalisierung von Arbeitsprozessen und Druckerzeugnissen, eingeleitet. Ihr selbstgestecktes Ziel ist es, bis spätestens 2030 klimaneutral zu werden

Die Ersatzkassen wollen sich dafür stark machen, dass die Gesundheits- und Pflegeversorgung nachhaltig gestaltet wird. Sektorenübergreifend sollten Gesundheitseinrichtungen in die Lage versetzt werden, Energie zu sparen, Emissionen deutlich zu reduzieren und ausreichend Schutz vor Extremwetterlagen wie Hitze und Unwetter zu bieten, so Klemens. Bund und Länder seien hier gefordert, Mittel bereitzustellen: der Bund im Rahmen des im Koalitionsvertrag angekündigten Klima- und Transformationsfonds, die Länder im Rahmen ihrer Verpflichtung zur Übernahme der Investitionskosten für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.

Deckblatt: Resolution der Mitgliederversammlung des vdek zu Klima und Gesundheit

Resolution der Mitgliederversammlung des vdek zu Klima und Gesundheit

Beschluss vom 8. Dezember 2022