1,17 Milliarden Euro - Höchststand bei Arzneimittelverschreibungen in Sachsen-Anhalt

1,17 Milliarden Euro - Höchststand bei Arzneimittelverschreibungen in Sachsen-Anhalt

Magdeburg. Die Arzneimittelausgaben in Sachsen-Anhalt haben 2015 einen neuen Höchststand erreicht. Niedergelassene Ärzte verordneten demnach für die rund 2,1 Millionen gesetzlich Krankenversicherten Medikamente im Wert von über 1,17 Milliarden Euro. Das sind rund 15 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr und entspricht einer Steigerung um 1,30 Prozent. Nach den Kosten für Krankenhausbehandlungen (35,0 %) und den Honoraren für niedergelassene Ärzte (17,3 %) stellen die Ausgaben für Arzneimittel mit 17,2 % den drittgrößten Ausgabenposten für die gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen-Anhalt dar. (vgl. Anlagen; Folie 2)

Seit 1998 hat sich dieser Ausgabenblock sehr dynamisch entwickelt, immerhin kam es fast zur Verdopplung der Kosten. Gerade die Ausgaben pro Versicherten verdeutlichen in drastischer Art und Weise die Zunahme der Leistungsausgaben. (vgl. Anlagen Folie 3f)

Die umsatzstärksten Medikamente waren Mittel, die Abwehrreaktionen des Körpers unterdrücken - beispielsweise bei Organtransplantationen und Rheuma eingesetzt, Präparate zur Behandlung des Diabetes und Herz-Kreislauf-Mittel.

„Wir sehen die hohe Ausgabendynamik mit Sorge“, sagte Dr. Volker Schmeichel Pressesprecher der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt. „Eine gute Arzneimittelversorgung ist richtig und wichtig, aber sie muss auch für die Solidargemeinschaft der Versicherten langfristig bezahlbar bleiben.“

Das Vorhaben der Bundesregierung, die freie Preisgestaltung der Pharmaunternehmen im ersten Jahr nach Zulassung eines patentgeschützten Medikaments zu begrenzen, geht in die richtige Richtung, betonte Schmeichel. Allerdings dürfe es hier nicht zu faulen Kompromissen kommen. Künstlich überhöhte „Mondpreise“ wie beim Hepatitis-C-Präparat „Sovaldi“, müssen ein Ende haben. Der vdek fordert deshalb, dass der mit dem GKV-Spitzenverband ausgehandelte Preis mit dem Hersteller rückwirkend, bereits zur Markteinführung gilt.

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Elisabeth Scholz
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
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