Eigenanteile in stationären Pflegeeinrichtungen

Neuer Leistungszuschlag der Pflegekasse führt vor allem bei längerem Heimaufenthalt zu spürbarer Entlastung

Die Kosten, die Pflegebedürftige in Pflegeheimen für pflegebedingte Aufwendungen, Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten aus eigener Tasche zahlen müssen, sind in Schleswig-Holstein weiter gestiegen. Der vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) errechnete Eigenanteil lag am 1.7.2022 bei durchschnittlich 2.062 Euro im Monat, das entspricht einer Steigerung um 7,8 Prozent im Vergleich zum 1.7.2021 (1.913 Euro). Der bundesweite Durchschnittswert lag am 1.7.20222 bei 2.248 Euro.

Zur Entlastung der Pflegebedürftigen greift seit Anfang dieses Jahres eine gesetzliche Regelung, nach der sich die Pflegekassen mit einem Leistungszuschlag am Eigenanteil für die Pflegekosten beteiligen. Die Höhe des Zuschlags reicht in Abhängigkeit von der Aufenthaltsdauer im Pflegeheim von fünf bis 70 Prozent.  

Die Grafik zeigt die Berechnung des Zuschlags. Dabei wird erkennbar, dass der Zuschlag vor allem bei einem längeren Aufenthalt im Pflegeheim zu einer spürbaren Entlastung führt. „Wer noch keine zwölf Monate im Pflegeheim lebt, zahlt wegen der Preissteigerungen in der Pflege im Durchschnitt sogar etwas mehr als vor der Einführung des Zuschlags“, betont Claudia Straub, Leiterin der vdek-Landesvertretung Schleswig-Holstein.

Säulendiagramm zeigt finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnern in Schleswig-Holstein mit gestaffeltem Leistungszuschlag zum 1. Juli 2022

„So verpufft für diese Gruppe der Entlastungseffekt“, so Straub weiter. „Deshalb brauchen wir dringend eine nachhaltige politische Lösung, damit die Pflege bezahlbar bleibt. Dabei sehen wir auch die Landesregierung in der Verantwortung, endlich die Investitionskosten für die Pflegeeinrichtungen zu übernehmen. Das würde die Pflegebedürftigen in Schleswig-Holstein um durchschnittlich 504 Euro pro Monat entlasten.“

Grafik aus der Pressemitteilung vom 27.07.2022 zum Download Finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnern in Schleswig-Holstein (Stand: 01.07.2022)

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Pressesprecher
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