Gemeinsames Modellprojekt von Sozialministerium, BGF-Koordinierungsstelle und bpa

Bei "StaVaCare 2.0" geht es um Organisationsentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen

Die schleswig-holsteinischen Krankenkassen haben im April letzten Jahres einen Kooperationsvertrag mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein geschlossen. Dessen Ziel es ist, durch betriebliche Gesundheitsförderung und Organisationsentwicklung das Wohlbefinden von Pflegekräften zu erhalten.

Modellprojekt greift Empfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz auf

Im September ist auch vor diesem Hintergrund das Modellprojekt „StaVaCare 2.0 OE SH“ - Stabilität und Variation des Care-Mix in Pflegeheimen unter Berücksichtigung von Case-Mix, Outcome, Organisationscharakteristika/-entwicklung und Gesundheitsförderung in sechs Einrichtungen der stationären Langzeitpflege gestartet. Das Vorhaben greift zum einen die Empfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz zur Stärkung gesamtgesellschaftlicher und politikfeldübergreifender Vorgehensweisen im Bereich der Pflege auf. Zum anderen wird damit die Zielsetzung der „Konzertierten Aktion Pflege“ unterstützt.

Ziel des Projektes ist es, Erfahrungen zu sammeln, wie die Ergebnisse der sogenannten Rothgang-Studie zur Personalbemessung, wonach zukünftig deutlich mehr Personal unterhalb der Fachkraftausbildung für die Pflege in stationären Einrichtungen erforderlich ist, erfolgreich umgesetzt werden kann. Damit der Umstrukturierungsprozess gelingt und auch die Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit gesteigert wird, braucht es neue Ansätze im betrieblichen Alltag, ein Umdenken aller in der Pflege tätigen und eine angepasste Besprechungs- und Führungskultur.

„Ich begrüße ausdrücklich, dass wir in Schleswig-Holstein frühzeitig im Rahmen dieses Projektes Erfahrungen mit dem angestrebten Personalbemessungsverfahren machen können. In Kombination mit der Fragestellung, was gleichzeitig zur Verbesserung der Berufszufriedenheit und der Gesundheit der Mitarbeitenden getan werden kann und muss, ist das Projekt ein wichtiger Beitrag im Rahmen der Fachkräftesicherung“, so Sozialminister Heiner Garg.

Tool-Box als Blaupause

Bis Mitte 2022 soll eine Tool-Box entstehen, die Einrichtungen der stationären Langzeitpflege beim Erhalt der Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeitergesundheit durch Handlungshilfen unterstützt. Dabei werden Möglichkeiten der Entwicklung von Potenzialen und Optimierung von Prozessen ebenso dargestellt wie auch Hilfestellungen zu den gesundheitlichen Herausforderungen im Arbeitsalltag.

 „Angesichts des Personalmangels in der Pflege wird es in Zukunft immer wichtiger sein, die vorhandenen Personalressourcen nicht nur zu halten, sondern auch gesund zu erhalten. Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt einen Beitrag dazu leisten und bedanken uns schon jetzt für die Unterstützung“, sagt Mathias Steinbuck, Vorsitzender der bpa Landesgruppe Schleswig-Holstein.

Die Tool-Box soll als Blaupause dienen und dazu beitragen, dass in Einrichtungen der stationären Pflege die pflegerische Versorgung, die Prozesssteuerung und die Anpassung an Personalbedarfe auch in der Fläche deutlich verbessert werden kann.

Breit angelegtes Kooperationsprojekt

In Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein, des bpa und der BGF-Koordinierungsstelle in Schleswig-Holstein setzen die Partner damit gemeinsam ihren Auftrag zur Beratung und Unterstützung stationärer Pflegeeinrichtungen in diesem Modellprojekt um. Zugleich soll ein Beitrag zur Verbreitung guter Praxis in der Gesundheitsförderung und Prävention geleistet werden. Die BGF-Koordinierungsstelle hat den Auftrag, in der betrieblichen Gesundheitsförderung zu beraten und zu unterstützen. Gesetzlich geregelt ist das in § 20b Abs. 3 SGB V. Dazu haben sich die gesetzlichen Krankenkassen kassenartenübergreifend in dieser gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen.

Es wird ein Gesamtförderbetrag vom Sozialministerium, den Krankenkassen und dem bpa in Höhe von insgesamt 188.595 Euro zur Verfügung gestellt.

Die wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes wird durch die Uni Bremen Campus GmbH durchgeführt. Die Leitung liegt bei Prof. Dr. Stefan Görres und Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann.

Gemeinsame Pressemitteilung vom 25.01.2022 zum Download Modellprojekt "StaVaCare 2.0" in Pflegeheimen gestartet

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