Weitere Verträge zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) treten in Kraft

Erfurt, 5. Januar 2011 – Mit dem Jahresbeginn 2011 ist für zwei weitere Regionen Thüringens die Versorgung schwerstkranker Menschen am Lebensende gesichert. Das Ambulante Palliativnetz Nordthüringen „APANOR“ mit Sitz in Nordhausen und das SAPV-Team des Universitätsklinikums Jena haben die Tätigkeit zum 1. Januar 2011 aufgenommen. Das Versorgungsgebiet in Nordthüringen erstreckt sich auf die Landkreise Nordhausen und den Kyffhäuserkreis. In Ostthüringen werden die Stadt Jena und der Saale-Holzland-Kreis versorgt. Damit profitieren zwischenzeitlich mehr als eine Millionen Menschen in Thüringen von dem neuen Versorgungsangebot. Palliativmedizinisch weitergebildete Ärzte und Pflegedienste haben sich vernetzt und arbeiten als Palliativ-Care-Teams, um die Versorgung von Menschen mit schwerer, unheilbarer Krankheit in der vertrauten häuslichen Umgebung sicher zu stellen. Durch die Zusammenarbeit mit den Palliativstationen und den Palliativärzten des Südharz-Krankenhauses bzw. des Universitätsklinikums Jena, sowie mit speziell weitergebildeten Hausärzten, stationären Hospizen, den regionalen Hospizvereinen, Onkologen und palliativpflegerisch qualifizierte Pflegefachkräften entsteht in den beiden Versorgungsgebieten ein Netz aus versierten spezialisierten Leistungserbringern im Rahmen der SAPV.

Wichtiges Anliegen ist es, Schwerstkranke am Lebensende ihrem individuellen Bedarf entsprechend interdisziplinär zu versorgen. Mit der SAPV als neue ärztliche und pflegerische Kombinationsleistung kann die Versorgung des behandelnden Hausarztes und  die häusliche Pflege im Bedarfsfall sinnvoll durch palliativ geschulte Fachkräfte und ehrenamtlich tätige Hospizdienste ergänzt werden.

Trotz aller Ängste und Unsicherheiten geht es auch für diesen letzten Lebensabschnitt für die Betroffenen darum, deren Lebensqualität zu bewahren und auch deren Angehörige in dieser schweren Zeit beratend zu unterstützen. Ermöglicht wird dies durch die sinnvolle Verknüpfung von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Möglichkeiten.

Die Begleitung schwerstkranker Patienten erfordert ein abgestimmtes Vorgehen unter den verschiedenen Leistungserbringern. Charakteristisch für die SAPV-Versorgung sind die so genannten Palliativ-Care-Teams (PCT), die multiprofessionell mit qualifizierten Leistungserbringern besetzt sind. Hierzu gehören speziell ausgebildete Palliativärzte und Palliativpflegefachkräfte. Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Seelsorge und Hospizgruppen sind über Kooperationsverträge eingebunden. Sinnvoll ist die Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Apotheke sowie Sanitätshäusern. Die Palliativ-Care-Teams, mit denen die Krankenkassen einen Versorgungsvertrag schließen, müssen ihre Zusammenarbeit über Kooperationsvereinbarungen nachweisen und ein Versorgungskonzept vorlegen. In diesem Konzept müssen Mitarbeiterkapazitäten, Versorgungsgebiet, Qualifikationsnachweise, sächliche Ausstattung und eine 24-Stunden-Rufbereitschaft an sieben Wochentagen nachvollziehbar dargestellt werden. Die jeweilige Versorgung richtet sich nach dem spezifischen Bedarf der Versicherten. 

Die Krankenkassen treten mit dem Anspruch an, eine gute Versorgung anzubieten. Schwerstkranke Menschen sollen in ihrem letzten Lebensabschnitt noch intensiver betreut werden.

Für Schwerstkranke bedeutet dies, dass ein würdevolleres Sterben in der häuslichen Umgebung ermöglicht wird. Letztendlich geht es darum, die Lebensqualität der Betroffenen in dieser schwierigen Phase zu verbessern.

Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:

  • AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
  • BKK Landesverband Mitte - Landesvertretung Thüringen  -
  • IKK classic - Hauptverwaltung Erfurt -
  • Knappschaft, Regionaldirektion Frankfurt
  • Krankenkasse für den Gartenbau - handelnd für die landwirtschaftliche Krankenversicherung -
  • Verband der Ersatzkassen e.V. -Landesvertretung Thüringen –
  • Ambulantes Pflegenetz Nordthüringen „APANOR“
  • SAP-Team Universitätsklinikum Jena

Pressemitteilung


Federführend für die Veröffentlichung:
vdek-Landesvertretung Thüringen
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