Unterschätzte Gefahren

Pressemitteilung Erfurt, 05.09.2014

80 Prozent aller Schwangeren trinken Alkohol. „Das ist für uns“, so der Leiter der vdek-Landesvertretung Thüringen, „eine erschreckend hohe Zahl, dem wir uns gesamtgesellschaftlich stellen müssen!“

Nicht nur am Tag des alkoholgeschädigten Kindes, am 9. September jeden Jahres, sollte aus Sicht des Ersatzkassenvertreters um Möglichkeiten gerungen werden, dem Leid und vor allem den gesundheitlichen Risiken für das ungeborene Kind entgegenzutreten.

Ärzte, Hebammen, aber auch Politiker sollten mit den Krankenkassen aktiv zusammenarbeiten, um dieser erschreckenden Entwicklung entgegenzutreten.

„In Thüringen gab und gibt es“, so Dr. Findeklee, „bereits viele positive Ansätze, schwangere Frauen auf das Alkoholproblem und deren Auswirkungen auf das ungeborene Leben aufmerksam zu machen. Das ist angesichts der vorliegenden Zahlen aber immer noch nicht ausreichend!“

Noch immer werden die schädigenden Wirkungen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft unterschätzt. Als Ursache für den Alkoholkonsum während der Schwangerschaft gilt zum einen, dass manche Frauen nicht wissen, dass sie schwanger sind, wenn sie Alkohol zu sich nehmen. Zum anderen werden von Schwangeren die Risiken für das ungeborene Leben unterschätzt. Hirnorganische Schädigungen, die durch den Alkoholkonsum der Schwangeren – auch in geringen Dosen – verursacht werden, sind nicht rückbildungsfähig.

In Deutschland kommen jährlich über 10.000 Kinder mit so genannten Fetalen Alkoholeffekten und etwa 2.000 Kinder mit Fetalem Alkoholsyndrom zur Welt. Je nach Ausprägung können die Kinder von körperlichen, geistig-intellektuellen, sozialen und emotionalen Störungen betroffen sein.

„Auch wenn wir den geschädigten Kindern heute schon frühe Therapien und Hilfen geben können, sollten wir künftig mehr präventiv unterwegs sein“, so der Ersatzkassenvertreter abschließen. Dabei komme es drauf an, dass alle im Interesse des Kindes an einem Strang ziehen.

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