Multiplikatorenschulung „Suchtprävention“

Eine „Kultur des Hinschauens“ entwickeln

Eine Sucht oder Abhängigkeit kann jeden betreffen. Die Übergänge vom Genuss bis hin zu einer Abhängigkeit sind fließend und Betroffene nehmen ihr Verhalten oft selbst nicht als Problem wahr.

Im Jahr 2019 nahmen im Saale-Holzland-Kreis knapp 400 Personen jeden Alters das Beratungsangebot der psychosozialen Beratungsstelle Wendepunkt e.V. in Anspruch. Davon sind rund 50 Personen Angehörige von Betroffenen. Alkohol-, Cannabis- und Stimulantienkonsum waren die Hauptdiagnosen.

Nicht jede Substanz macht physisch abhängig, aber jede Substanz macht psychisch abhängig

Um vorbeugend handeln und betroffene Menschen unterstützen zu können, möchte das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis eine „Kultur des Hinschauens“ entwickeln und institutionsübergreifend mit weiteren kommunalen Akteuren zusammenarbeiten. Im Rahmen des Modellprojektes zur „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ wird diese Vision nun aktiv umgesetzt.

Für das gesetzte Ziel ließen sich die Mitarbeiter des Jobcenters Saale-Holzland-Kreis sowie der örtlichen Bildungsträger und des Sozialamtes zu Multiplikatoren in der Suchtprävention ausbilden. Die teils digitalen und in Präsenz angebotenen Schulungen wurden durch die psychosoziale Suchtberatungsstelle Wendepunkt e.V. durchgeführt.

„Eine gelungene Veranstaltung, mit viel Freiraum zum Austausch. Es waren auch in digitaler Umsetzung wertvolle Kleingruppengespräche und Diskussionen in der großen Runde möglich. Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer*innen, die mit Offenheit, Energie und Spaß die Inhalte der Veranstaltung bereicherten“, so die Schulungsleiterin der digitalen Veranstaltung, Judith Völlmer.
Auch die Teilnehmenden zeigten sich begeistert: „Die Multiplikatorenschulung zeigte hat uns Wege aufgezeigt, wie eine Suchtproblematik bei Klienten erkennbar und eine Gesprächsbeziehung aufbaubar ist. Die anschaulichen und praxisnahen Inhalte helfen uns als Multiplikatoren, die Vielzahl der Betroffenen frühzeitig zu begleiten und so die Arbeit der kommunalen Suchtberatung aktiv zu unterstützen. Wir danken den Schulungsleiterinnen Frau Völlmer und Frau Rothe-Thieme für diese Möglichkeit.“

Seit 2018 kooperiert das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis mit dem vdek als GKV-Federführer im Auftrag aller gesetzlichen Krankenkassen im Modellprojekt des GKV-Bündnisses für Gesundheit. Unterstützt wird die Arbeit durch das örtliche Gesundheitsamt. Gemeinsam bauen die Partner ein Netzwerk zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen auf.

Kontakt

Kerstin Keding
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Thüringen

Tel.: 03 61 / 4 42 52 - 27
E-Mail: Kerstin.Keding@vdek.com