Um die gesundheitlichen Vorteile dezentraler Arbeit voll auszuschöpfen und die Risiken zu minimieren, sind gezielte Maßnahmen der Gesundheitsförderung unerlässlich. Die Studie legt nahe, dass insbesondere Angebote zur Verbesserung der ergonomischen Arbeits- bedingungen und zur psychischen Unterstützung gefragt sind. Unternehmen sind gefordert, präventive und gesundheitsfördernde Konzepte zu etablieren, die sowohl die physische als auch die psychische Gesund- heit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter- stützen. Ein zentrales Instrument für eine präventive und gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung ist die „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“. Becke kritisiert, dass nur fünf Prozent der Studienteil- nehmenden Erfahrungen damit haben, obwohl es ein gesetzlich vorgeschriebenes Arbeitsschutzinstrument ist. Wichtig seien beteiligungsorientierte Ansätze, um sowohl Gesundheitsrisiken zu identifizieren als auch Gesundheitsressourcen der Beschäftigten zu fördern. Abschließend kann ergänzt werden, dass der Wechsel zwischen Arbeit im Büro und Arbeit zu Hause durch betriebliche Regelungen gestaltet werden sollte, um den Beschäftigten hier Orientierung und Hand- lungssicherheit zu geben und einen Rahmen für eine gesundheitsförderliche Gestaltung dezentraler bezie- hungsweise hybrider Arbeit zu schaffen. Dezentrale Arbeit – Chance für gesündere Arbeitswelt Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass dezentrale Arbeit das Potenzial hat, die Arbeitswelt gesünder zu gestalten. Allerdings ist es unabdingbar, dass Unter- nehmen gesundheitliche Aspekte stärker in den Fokus rücken. Nur so kann der Übergang in eine neue Arbeits- welt gelingen, die nicht nur effizienter, sondern auch gesünder für alle Beteiligten ist. Anna Nymbach ist Projektleiterin Gesundheits- berichterstattung/ hkk-Gesundheits- report dezentralen Arbeitstätigkeit auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand ein? Wie schätzen Sie persönlich den Einfluss Ihrer Der Einfluss von dezentralem Arbeiten auf meinen Gesundheitszustand ist … … sehr positiv … eher positiv … ohne Auswirkung … eher negativ … sehr negativ 20,2 % weiblich männlich 20,9 % 19,6 % 18–34 Jahre 35–54 Jahre 55 Jahre und älter 20,5 % 19,9 % 20,5 % Gesamt 45,2 % Geschlecht 44,9 % 45,7 % Alter 45,0 % 45,7 % 44,7 % 27,6 % 6,7 % 0,3 % 25,9 % 29,1 % 27,0 % 27,7 % 28,2 % 8,2 % 0,2 % 5,3 % 0,3 % 7,3 % 0,2 % 6,4 % 0,3 % 6,4 % 0,2 % unter 30 % 13,3 % 43,8 % 30 –70 % über 70 % 21,0 % 29,1 % 47,8 % 42,5 % 34,6 % 25,5 % 21,1 % 8,0 % 0,3 % 5,5 % 0,2 % 7,1 % 0,2 % Anteil dezentraler Arbeit Quelle: hkk Krankenkasse E R S AT Z K A S S E M A G A Z I N . 3 . A U S G A B E 2 0 2 4 47