Studie

Pflegeberatung stößt auf große Zufriedenheit

Immer mehr Pflegebedürftige nehmen eine Pflegeberatung in Anspruch. Bezahlt wird die Beratung von den Pflegekassen. Im Jahr 2019 wurden so insgesamt rund 130 Millionen Euro für Pflegeberatung ausgegeben. Angesichts dieser Ausgaben ist es wichtig, dass die Beratungsleistungen auch wirksam sind. Eine neue Studie hat den Nutzen für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen jetzt eindrucksvoll bestätigt.

Pflegeberatung, Wegweiser

Mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) hat der Gesetzgeber den GKV-Spitzenverband mit der Evaluation der Pflegeberatung und der erstmaligen Vorlage eines Berichts beauftragt. Der wissenschaftliche Auftrag wurde durch den GKV-Spitzenverband an das IGES Institut (Berlin) vergeben. Die Studie umfasste neben der Diskussion in sogenannten „Fokusgruppen“ auch eine bundesweite Online-Befragung der Pflegeberaterinnen und Pflegeberater sowie eine schriftliche Befragung der Nutzerinnen und Nutzer der Pflegeberatung. Bei diesen Befragten handelt es sich in erster Linie um von Pflegebedürftigkeit bedrohte Versicherte, Pflegebedürftige und deren Angehörige.

Aus den Ergebnissen der Studie lässt sich erneut eine sehr hohe Qualität der Pflegeberatung ableiten. Nicht nur die Zufriedenheit mit der Pflegeberatung (90 Prozent) wird von den Nutzerinnen und Nutzern als sehr hoch bewertet, sondern auch ihre Wirksamkeit. Zudem sei die Pflegesituation durch die Pflegeberatung besser organisiert.

Über das Angebot der Pflegeberatung erfahren die Anspruchsberechtigten von ihrer jeweiligen Pflegekasse. Die Weitergabe des Pflegeberatungsangebots durch die Pflegekassen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Damit kommen die beteiligten Pflegekassen der gesetzlichen Vorgabe nach, die Anspruchsberechtigten zeitnah nach Antragstellung zu informieren. Verbesserungspotenzial wird jedoch im Informationsumfang gesehen. 30 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer hätten sich mehr Informationen von ihrer Pflegekasse gewünscht.

Mehr Informationen zur Pflegeberatung wünschen sich Nutzerinnen und Nutzer insbesondere von Ärztinnen und Ärzten, von Krankenhäusern, von Pflegeeinrichtungen, von MDK-Gutachterinnen und -Gutachtern sowie von kommunalen Beratungs- und Informationsstellen. Um das hohe Qualitätsniveau weiterhin gewährleisten zu können, spielen Maßnahmen der Qualitätssicherung und Leitfäden zur Strukturierung der Beratungsgespräche eine wesentliche Rolle. Die Studie empfiehlt die Verstärkung dieser Maßnahmen, da ein Fünftel der Pflegeberaterinnen und -berater gar keine Qualitätssicherungsinstrumente nutzen und nur etwa die Hälfte der Pflegeberaterinnen und -berater eine strukturierende Gesprächsführung – anhand eines Leitfadens – im Beratungssetting anwenden.

www.gkv-spitzenverband.de unter Pflegeversicherung/ Beratung und Betreuung/Pflegeberatung

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