Covid-19

Mit Impfungen gegen die Pandemie

In Deutschland ist die vierte Coronawelle in vollem Gange und zeigt einen steilen Anstieg der Fallzahlen. Das Ausmaß der vierten Infektionswelle wurde vor allem durch die niedrige Impfquote ermöglicht. Das Schließen von Impflücken sowie Booster-Impfungen sind jetzt die entscheidenden Bausteine der Pandemiebekämpfung.

Illustration: Impfung

In Deutschland sind 76,2 Prozent der 12‑ bis 59-Jährigen und 86,3 Prozent der über 60-Jährigen vollständig geimpft (Stand: 7.12.2021). Um eine ausreichende Schutzwirkung durch die Impfungen in der Bevölkerung zu erzielen, muss laut einer Modellrechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Durchimpfungsrate von mindestens 85 Prozent (12 – 59-Jährige) bzw. 90 Prozent (≥ 60-Jährige) erzielt werden. Ohne das Schließen dieser Impflücke besteht weiterhin die Möglichkeit einer unkontrollierten Virusverbreitung.

Die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, ist bei vollständig geimpften Personen um etwa 90 Prozent geringer als bei nicht geimpften Personen. Trotz vollständiger Impfung können sich Menschen mit dem Coronavirus infizieren und sogar erkranken. Seit dem Sommer zeigten mehrere Studien, dass der Impfschutz nach der Zweitimpfung mit der Zeit zunehmend nachlässt. Das RKI führt ein regelmäßiges Monitoring der Impfdurchbrüche durch und berechnet so die durchschnittliche Schutzwirkung der Impfung. In Bezug auf symptomatische Infektionen ist die Schutzwirkung bei den über 18-Jährigen seit September deutlich zurückgegangen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Auffrischungsimpfungen (Booster) mit einem mRNA-Impfstoff für alle Personen ab 18 Jahren in der Regel sechs Monate nach der letzten Impfung. Booster-Impfungen führen zu einer deutlichen Stärkung des Immungedächtnisses und können so für einen länger anhaltenden Impfschutz sorgen. Auch mindern sie die Virenlast im Falle eines Impfdurchbruchs und reduzieren so die Weiterverbreitung des Virus. Eine kürzlich in den USA veröffentlichte Studie zeigt, dass eine Booster-Impfung den Schutz vor einer symptomatischen Infektion wieder auf 95 Prozent erhöht.

Infografik: Impfschutz vor symptomatischer Infektion

Bis zum Jahresende will das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) knapp 30 Millionen Auffrischungsimpfungen erreichen. Bisher wurden 14,6 Millionen Auffrischungsimpfungen durchgeführt (Stand: 7.12.2021). Berechnungen zeigen jedoch, dass die Booster- Kampagne das Infektionsgeschehen nur längerfristig eindämmen kann. Es wird angenommen, dass Booster-Impfungen in Deutschland die Infektionszahlen senken können, sobald 30 Prozent der Bevölkerung einen Booster erhalten haben. Hierfür müssen die Impfkapazitäten schnell hochgefahren werden. Das Beispiel Israel legt die Effektivität von Booster-Impfungen nahe. Hier wurde bereits im Juli mit Auffrischungsimpfungen begonnen, im September fiel die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen von über 800 auf bis heute unter 50.

In Bezug auf die Gesamtimpfquote weisen beispielsweise Spanien, Portugal und Malta Impfquoten von über 80 Prozent auf. Diese Staaten haben auch deutlich niedrigere Inzidenzen als Deutschland. So zeigt die vierte Welle, dass Impfungen der entscheidende Baustein in der Pandemiebekämpfung sind. Auch die Ersatzkassen engagieren sich bei der Aufklärungsarbeit und werben verstärkt über ihre Onlineangebote und Social-Media-Kanäle für die Notwendigkeit der Impfungen. Zudem können sich Versicherte ihre Impfung über das Bonusprogramm ihrer Ersatzkasse anrechnen lassen und bekommen so einen finanziellen Zuschuss für Gesundheitsleistungen. Mehrere Ersatzkassen bieten eine kostenlose Corona-Hotline an, in der medizinische Fachleute die Versicherten zu Fragen rund um die Impfung beraten.

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