Einwurf

Die „elektronische Patientenakte für alle“ mit Sicherheit zum Erfolg bringen

Mitte Januar war es endlich so weit: Mit dem Start der „ePA für alle” bekommt die Digitalisierung des Gesundheitswesens einen kräftigen Schub. Den Einstieg machen etwa 300 Einrichtungen wie Arztpraxen und Krankenhäuser in den Pilotregionen Nordrhein-Westfalen, Franken sowie Hamburg und Umgebung. Die Ersatzkassen haben gleichzeitig elektronische Patientenakten für alle Versicherten bereitgestellt, die nicht widersprochen haben. Tatsächlich ist die Widerspruchsquote mit fünf Prozent sehr gering und beweist, wie groß das Vertrauen der Menschen in das deutsche Gesundheitswesen und in die Einführung der ePA ist.

Deshalb ist es wichtig, dass wir mit diesem Vertrauensvorschuss sorgsam umgehen. Die Veröffentlichungen des Chaos Computer Clubs (CCC) Ende Dezember haben gezeigt, dass an einzelnen Stellen noch Handlungsbedarf besteht. Die gematik hat hier gemeinsam mit den Krankenkassen und den Anbietern der Aktensysteme schnell reagiert. So ist die Sicherheit der Daten in den Pilotregionen gewährleistet. Gleichzeitig werden in den nächsten Wochen weitere technische Anpassungen vorgenommen, damit der bundesweite Roll-out der „ePA für alle” mit höchsten Sicherheitsstandards voraussichtlich zu Beginn des zweiten Quartals vonstattengehen kann. Das ist wichtig – auch wenn es eine hundertprozentige Sicherheit, wie auch bei analogen Prozessen, natürlich niemals geben kann, gerade wenn kriminelle Energie im Spiel ist.

vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner

Die Vorteile der ePA sind klar: Weniger Doppeluntersuchungen, mehr Überblick über Behandlungen für Versicherte sowie Ärztinnen und Ärzte, eine höhere Arzneimittelsicherheit durch die integrierte Medikationsliste. Wichtig ist nun, dass Arztpraxen und Krankenhäuser in der Praxis auch mitmachen.

Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek

Das heißt, sie müssen Arztbriefe und Befunde schnell und vollständig einstellen. Dafür brauchen sie Softwaresysteme, die dies einfach und ohne großen Zeitaufwand möglich machen. Und die Krankenkassen werden ihren Teil beitragen, indem sie die digitale Gesundheitskompetenz der Versicherten gerade im Hinblick auf die ePA stärken. Wir als vdek machen das mit unserem Angebot „Gesund digital”. Nachdem die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen wurden und auch die Technik funktioniert, ist es am Ende also eine Aufgabe der gemeinsamen Selbstverwaltung, die ePA zu einem Erfolg zu machen.

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