Editorial

Gut gesteuert – besser versorgt

vdek-Pressesprecherin Michaela Gottfried

Nach der Bundestagswahl verhandeln Union und SPD über eine gemeinsame Koalitionsregierung. Die Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege hat erste Vorschläge für Reformen im Gesundheitswesen vorgelegt. Diese versprechen Steuerzuschüsse für versicherungsfremde Leistungen für die Kranken- und Pflegekassen und zugleich kostentreibende Regelungen bei den Leistungserbringenden. Zum Redaktionsschluss ist es sehr fraglich, welche dieser Vorschläge den Weg in den Koalitionsvertrag finden. Zu befürchten ist: Ohne eine ausreichende Gegenfinanzierung werden am Ende allein die Versicherten und Arbeitgeber die steigenden Ausgaben tragen.

Weitreichende Strukturreformen scheinen die Verhandlungspartner nur wenige vorzusehen – neben der Notfallreform wird das Thema Patientensteuerung in der ambulanten ärztlichen Versorgung aufgegriffen. Auch der vdek hat ein Konzept, das „Persönliche Ärzteteam“, vorgelegt, um lange Wartezeiten auf Arzttermine und unkoordinierte Arztbesuche zu vermeiden. Denn gut gesteuert heißt besser versorgt.

Auch Dr. Stefan Gronemeyer, der Vorstandsvorsitzende des MD Bund, betont die Notwendigkeit struktureller Reformen. Weniger Bürokratie, gezielterer Leistungseinsatz und eine konsequente Ambulantisierung könnten die Versorgungsqualität deutlich verbessern. Die neue Regierung steht in der Verantwortung, hier klare Prioritäten zu setzen – für eine stabile Gesundheitsversorgung.

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