Mit dem Projekt der „Regionalen Gesundheitspartner“ erproben die Ersatzkassen bereits seit Mai 2024 neue Versorgungskonzepte in ländlichen Regionen. Als Grundlage hierfür dient das vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) entwickelte Modell der Regionalen Gesundheitszentren (RGZ). Nach einem Jahr Projektlaufzeit ziehen die Ersatzkassen eine positive Zwischenbilanz.

Das Projekt „Regionale Gesundheitspartner“ verfolgt das Ziel, die ambulante Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Regionen zu stärken und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten die Delegation ärztlicher Leistungen an qualifiziertes nichtärztliches Personal sowie die Einbindung telemedizinischer Lösungen bieten. Die Ersatzkassen fördern im Bundesgebiet bereits an drei Standorten verschiedene Angebote zum Einsatz von Physician Assistants, telemedizinischer Unterstützung bei Hausbesuchen und des Care- und Case-Managements. Zu den Vertragspartnern zählen das Regionale Versorgungszentrum Wurster Nordseeküste in Niedersachsen, die Gemeinschaftspraxis Gesenhues &Partner in Gronau/Epe (Nordrhein-Westfalen) und das Medizinische Zentrum Lübbenau in Brandenburg.
Delegation und Telemedizin stärken die Versorgung
Bereits die Ergebnisse der bisherigen Projektumsetzung zeigen den Erfolg des Konzepts: Eindeutige und medizinisch unkomplizierte Behandlungsanlässe, die bislang von Ärztinnen und Ärzten übernommen wurden, werden nach Rücksprache an qualifiziertes nichtärztliches Fachpersonal, zum Beispiel Physician Assistants, delegiert. Damit wird Freiraum für die komplexen ärztlichen Leistungen gewonnen, die weiterhin dem ärztlichen Personal vorbehalten sind. Positiv wirken sich die neuen Versorgungsangebote auch auf Patientinnen und Patienten aus, die davon berichten, mehr Zeit bei ihrem Arztbesuch zu haben. Der Einsatz von Telemedizin erhöht für die Patientinnen und Patienten die Erreichbarkeit medizinischer Leistungen und erspart ihnen den Gang in die Arztpraxis. Darüber hinaus wird mit der Einführung eines strukturierten Care- und Case-Managements eine bedarfsgerechtere und somit bessere Koordination der Versorgung erzielt.
Mit dem Projekt „Regionale Gesundheitspartner“ beschreiten die Ersatzkassen neue Wege, um die medizinische Versorgung in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, die neuen Versorgungsansätze weiter zu verbessern und flächendeckend auszurollen.
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