vdek-Ersatzkassengemeinschaft vergibt Zukunftspreis

Demografische Entwicklung als Chance betrachten

Projekte aus Strausberg (Brandenburg), NRW und Landkreis Meißen (Sachsen) werden prämiert/Achtungspreis an private Initiative „Pflege in Würde“

Berlin, 17.12.2010 - Die Ersatzkassengemeinschaft hat im Sommer dieses Jahres einen Zukunftspreis im Wert von insgesamt 20.000 Euro ausgelobt. Leistungserbringer und andere Akteure im Gesundheitswesen wurden aufgefordert, ihre Versorgungsideen und –konzepte zur besonderen Versorgung einer älter werdenden Gesellschaft beim Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) einzureichen. Anlässlich der Mitgliederversammlung des vdek wurden die Preisträger geehrt. Aus 93 Einsendungen hat die Jury (besetzt mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Leistungserbringern und Ersatzkassen) vier Projekte ausgewählt.

Der erste Preis im Wert von 10.000 Euro geht an eine Beratungsstelle für Menschen mit Demenz in Strausberg im Land Brandenburg. Bei dem Projekt handelt es sich um eine niedrigschwellige Beratungsstelle der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg in den Räumen von Arztpraxen sowie ein Betreuungsangebot, bei welchem ehrenamtliche Helfer Betroffene und deren Angehörige in ihrem häuslichen Umfeld besuchen und betreuen.

Es wurden zwei zweite Preise im Wert von je 4.500 Euro vergeben: An das Projekt „NADiA – Neue Aktionsräume für Menschen mit Demenz“ aus Köln (Nordrhein-Westfalen) und an das Wohnprojekt „näherdran“ aus dem Landkreis Meißen (Sachsen). Beim Projekt NADiA handelt es sich um ein Präventionsprojekt, das vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln, den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen entwickelt wurde und die Stärkung der körperlichen Ressourcen, der sozialen Kontakte und der Lebensfreude bei demenziell erkrankten Menschen und deren Angehörigen zum Ziel hat. Beim Wohnkonzept „näherdran“ der AWO Elbe-Röder GmbH handelt es sich um ein innovatives Wohngemeinschaftskonzept für Pflegebedürftige, die in Wohngemeinschaften zusammenleben und die von multiprofessionellen Ansprechpartnern (Gemeinschaftspartner) unterstützt werden.

Als Weiteres wurde ein Achtungspreis im Wert von 1.000 Euro vergeben, der eine besondere private Initiative „Pflege in Würde“ in Haigerloch (Baden-Württemberg) prämiert. Die Preisträgerin Evi Lange hat – basierend auf eigenen Erfahrungen als Krankenschwester und Heimleiterin – viele Jahre Informationen über rechtliche Fragen wie auch über konkrete Alltagsfragen im Zusammenhang mit einem Heimaufenthalt auf einer CD zusammengetragen.

Christian Zahn, Vorsitzender des vdek und Juryvorsitzender, würdigte die Preisträger und ihr herausragendes Engagement. „Wir müssen gemeinsam Ideen entwickeln und diesen zur Umsetzung verhelfen. Angst hilft nicht bei der Bewältigung der Zukunftsfragen. Älter werden ist ein großes Geschenk, gleichzeitig aber eine Herausforderung an die Gesellschaft und an das Gesundheitswesen. Der vdek-Zukunftspreis soll ein Zeichen setzen.“

Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung und Jurymitglied, sagte: „Als Patientenbeauftragter sehe ich einen wichtigen Schwerpunkt meiner Arbeit darin, dass Patienten im Gesundheitssystem freien, ungehinderten und zeitnahen Zugang zu qualitativ hochwertigen medizinischen Leistungen und selbstverständlich auch zu sinnvollen medizinischen Innovationen bekommen. Der Entwicklung neuer altersgerechter Versorgungskonzepte kommt in unserer stetig älter werdenden Gesellschaft eine große und weiter wachsende Bedeutung zu. Die kreativen Ideen aller müssen wir nutzen und schätzen. In einem partnerschaftlichen Umgang und Vertrauensverhältnis sollten Leistungserbringer, Krankenkassen und Patienten gemeinsam die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft meistern.“

Dr. Angelika Prehn, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Lebensqualität von Demenz-Erkrankten so lange wie möglich zu erhalten. Das Verzahnen unterschiedlicher Professionen und Therapieformen bei der Behandlung von Demenz sorgt für eine bessere Versorgung der Patienten und hat zur Folge, dass Betroffene auch bei einer schweren Erkrankung länger ein selbstbestimmtes Leben führen können. Ich gratuliere den Preisträgern und beglückwünsche sie zu ihren vorbildlichen Projekten.“


Kontakt

Michaela Gottfried
Askanischer Platz 1
10963 Berlin

Tel.: 0 30 / 2 69 31 – 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 – 29 15

E-Mail: presse@vdek.com