28. Mai 2018 – Internationaler Tag der Frauengesundheit

Selbstverwaltung fordert: "Wir brauchen eine geschlechtersensible medizinische Forschung"

Beim Thema Frauengesundheit bestimmen die Selbstverwaltungen den Kurs der Ersatzkassen mit. Sie haben die entscheidende Stimme bei allen wichtigen Entscheidungen in der gesetzlichen Krankenversicherung. Zum Internationalen Tag der Frauengesundheit am 28. Mai 2018 fordern sie eine stärkere Berücksichtigung der geschlechtersensiblen Medizin – besonders in der Gesundheitsforschung.

„Die Einsicht, dass Gesundheit und Krankheit ein Geschlecht haben, setzt sich immer mehr durch. Wir brauchen eine geschlechtersensible medizinische Forschung, die sich nicht auf Gynäkologie und Geburtsmedizin beschränkt. Durch sie erhalten wir als Krankenkassen die notwendige Datenbasis, um gezielt Leistungen für Frauen anbieten zu können“, sagt Ulrike Hauffe, Frauengesundheitsexpertin und stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, dem Sozialparlament der BARMER. Ob Mann oder Frau – das Geschlecht ist ein individueller Risikofaktor für die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten und hat entscheidenden Einfluss auf den Behandlungsprozess. Das derzeitige medizinische Wissen beruht bisher jedoch hauptsächlich auf Erkenntnissen über den männlichen Organismus. Die Folge kann sein, dass Erkrankungen bei Frauen – zum Beispiel ein Herzinfarkt – falsch diagnostiziert und geeignete Therapien nicht eingeleitet werden. Dass ein Arzneimittel bei Frauen erheblich anders wirkt als bei Männern, wird häufig erst festgestellt, wenn vermehrt Arzneimittelnebenwirkungen vorkommen. Neben den biologischen Unterschieden bei der Arzneimitteltherapie gibt es auch ein als „gender bias“ bezeichnetes unterschiedliches Rollenverhalten der Ärztinnen und Ärzte sowie der Apothekerinnen und Apotheker gegenüber männlichen und weiblichen Patienten.

Aufräumen mit dem Klischee, dass Frauen öfter krank seien

Auch Aufklärung und Prävention sind ein zentrales Anliegen der Selbstverwaltung. „Wir
brauchen eine bessere gesundheitliche Aufklärung, die es Mädchen und Frauen ermöglicht, selbstbewusst über ihre Gesundheit zu entscheiden“, sagt die engagierte Selbstverwalterin. Eins lasse sich aber durch Datenauswertung schon heute mit Sicherheit sagen: "Das Klischee, dass Frauen öfter krank seien, weil sie öfter medizinische Leistungen nutzen, ist falsch. Frauen reagieren früher auf erste Symptome und werden aktiv."

Beispielhaftes Engagement in den Sozialparlamenten der Ersatzkassen


Frauengesundheitspolitik findet auch in den Verwaltungsräten der Ersatzkassen statt. Ob es um zeitgemäße Aufklärung, geschlechtersensible Präventionsprogramme oder zielgenaue Leistungen und Services geht: Das Engagement für Mädchen und Frauen ist ein gutes Beispiel dafür, wie Versicherte die Interessen von Versicherten in den Sozialparlamenten und deren Gremien selbst vertreten. Die Frauengesundheit ist ein Beispiel dafür, wie Fachkompetenz und Erfahrung in die ehrenamtliche Arbeit der Selbstverwaltung einfließt.

Die Verwaltungsräte der TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH und hkk sind die
Sozialparlamente der Ersatzkassen. Sie wurden zuletzt bei der Sozialwahl 2017 gewählt.  
In den Verwaltungsräten üben die Vertreterinnen und Vertreter der Versicherten und
Arbeitgeber die Kontrollfunktion durch die Selbstverwaltung aus und sind an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt – von der Verabschiedung des Haushalts über die personelle und organisatorische Aufstellung bis zu Leistungen und Services ihrer Träger.

 

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