Gesunde Ernährung für Mädchen und Jungen in Jugendhilfeeinrichtungen

Müsli zum Frühstück, zum Mittag einen Salat und zum Abend vielleicht Vollkornbrot. Bei vielen Kindern kümmern sich die Eltern um eine gesunde Ernährung. In den über 500 sächsischen Jugendhilfeeinrichtungen übernehmen Fachkräfte diese wichtige Aufgabe. Die Ersatzkassen und die parikom - Paritätisches Kompetenzzentrum für soziale Innovation GmbH wollen diese Einrichtungen mit einem gemeinsamen Projekt diesbezüglich unterstützen. Dabei werden die Verpflegungssituation sowie die damit verbundenen Kosten in den Blick genommen, um Qualitätskriterien zu entwickeln, die eine gesunde Ernährung ermöglichen. Projektpartner sind zudem der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und die Landesarbeitsstelle Schule-Jugendhilfe Sachsen.

„Tatsächlich ist wenig darüber bekannt, inwieweit sächsische Jugendhilfeeinrichtungen eine gesunde und ausgewogene Kost umsetzen können“, sagt Anja Schindhelm, Projektkoordinatorin bei der parikom GmbH. „Deshalb möchten wir auch erfahren, ob die aktuelle Verpflegungspauschale von 4,95 Euro pro Tag und Kind ausreicht, um Gesundes wie Obst und Gemüse täglich auf den Tisch zu bringen.“

Jugendhilfeeinrichtungen bieten Kindern und Jugendlichen in schwierigen familiären Situationen vorübergehend ein Zuhause. Etwa 4.500 Jungen und Mädchen leben sachsenweit in diesen sozialpädagogisch begleiteten Wohnformen.

„Die in den Jugendhilfeeinrichtungen lebenden Kinder und Jugendlichen kommen oft aus einkommensschwachen Haushalten“, betont Silke Heinke, Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek). Studien zeigten, dass sich junge Menschen aus Familien mit geringem Einkommen weniger gesund ernährten. „Umso wichtiger ist es, ihnen eine gesunde Lebensweise zu vermitteln und bei Planung und Zubereitung des Essens aktiv einzubinden.“

Das im November 2017 offiziell gestartete Projekt wird in den ersten Monaten einen Überblick über die Verpflegungssituation in Jugendhilfeeinrichtungen erheben. In der Folge sollen Qualitätskriterien für die Einrichtungen sowie altersgerechte, gesundheitsbewusste und kostenbewusste „Lebensmittelkörbe“ entwickelt werden. In der zweiten Projektphase ab Mitte 2019 wird ein Weiterbildungscurriculum entstehen und die Kriterien in Qualitäts- und Entgeltvereinbarungen der Jugendhilfeeinrichtungen einfließen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter dem folgenden Link:

https://parikom.de/powerfood-praxistransfer/

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com